@Vanessa hatte ja im Feedback-Thread geschrieben, dass ihr kurze Geschichten gefallen würden, egal ob es was Lustiges ist, worüber man sich geärgert hat oder was es sonst noch Erwähnenswertes gibt. Ich hatte ja daraufhin angedroht, die Sache mit Joker und dem Gebüsch zu erzählen, was ich hiermit nachhole, weil ich es fast vergessen hätte. Somit ist dies die Eröffnung der Podencos Stories, auf die hoffentlich viele andere von vielen Anderen folgen werden😉
Ich war also letzte Woche mit Joker und Wilma auf der morgendlichen Runde, von uns aus durch viel Grün in den Gutspark Marienfelde zur GPR (interner Slang für Gutsparkrunde). Im Gutspark wurde ordentlich geschnüffelt, wie Springböcke ins Efeu gehüpft, um zu Mäuseln (Danke @Ralf für das Wort auf Insta), Bäume mit Eichhörnchenjagdton angefiept, bis die Zunge hing. Auf dem Rückweg im BWP (interner Slang für "Bienenwiesenpark", der aber eigentlich namenlos ist), trafen wir auf der Bienenwiese einen Mann mit Kleinkind und Kinderwagen (das Kind war aber draußen) plus einen Hund, etwas größer als unsere Pödels. Bin nicht so der Hunderassenauskenner, war irgendwas so Richtung Boxer.
Joker kam ins Spielen mit ihm, und Wilma, die ich dort nicht ableinen kann, weil sie sonst stiften geht, wenn sie in den Jagdmodus kommt, mischte sich immer mal wieder ein. Ich weiß nicht, wie viele Meter die beiden in der Viertelstunde gerannt sind, war jedenfalls ordentlich. Irgendwann war Joker sichtlich platt. Ich habe ihn dann aus dem Spiel genommen.
Wir waren da schon weit über eine Stunde unterwegs, ich wollte nach Hause wegen Fütterung der Raubtiere, einschließlich des Stieres (mein Sternzeichen). Mit anderen Worten, ich hatte Kohldampf. Wir sind losgelaufen und ich dachte, Joker würde bis nach Hause hinter mir her trotten, da ja platt, als er plötzlich links weg durch dichtes Gestrüpp ins Gebüsch hüpfte, das ja viel dichter war, als noch ein paar Wochen zuvor.
Er war nur anderthalb Meter von mir entfernt. Ich konnte ihn (oder einen Teil von ihm) immer mal sehen. Und ich konnte ihn hören. Wie er buddelte, schnaufte (dieses trompetenhafte Ausatmen, wenn Pödels ihre Schnute ganz tief in irgendwelche Sandlöcher stecken) und fiepte. Anders als das Eichhörnchenfiepen. Dieses Fiepen kannte ich noch nicht. Er rannte also immer um diesen einen Strauch, Nase tief rein, buddeln…
Wie gesagt, anderthalb Meter von mir entfernt. Er ließ sich einfach nicht rufen und kam nicht wieder raus und ich kam nicht an ihn ran. Mein Magen knurrte immer mehr. Das war der Moment, wo ich ihn hauen wollte😉 Ich liebe meinen Joki über alles, aber manchmal… ich vermute, Ihr kennt das auch. Nach einer wirklich langen Weile kam ein Nachbar mit seinem Hund um die Ecke. Dem habe ich dann Wilma in die Hand gedrückt und bin durch das Dickicht hindurch, um mir diesen renitenten Pödel zu schnappen. Und als ich vor ihm stand, um ihn am Schlafittchen zu packen, stellte ich fest, dass er gar kein Geschirr mehr umhatte, was den Schwierigkeitsgrad des Packens um ein paar Prozentpunkte erhöhte.
Ich mir also den Hund gegriffen und durch das Dickicht wieder raus. Die Brille wieder gerichtet, die an einem Ast hängen geblieben war. Mit Wilma an der Leine und Joker "Fuss" laufen lassend sind wir dann nach Hause. Nachdem ich den Pödels die Pfoten sauber gemacht, die (Zecken)-Leibesvisitation durchgeführt und sie gebürstet hatte, bin ich, anstatt Tölen und Stier zu füttern, zurück in den Park, um das Geschirr zu suchen.
Dort also wieder rein ins das Gestrüpp, aber da war es nicht zu finden. Dann bin ich wie ein Sachensucher in Bahnen über die große Wiese, die Augen immer auf dem Boden. Das war bestimmt ein sehr schönes Bild, für den, der nichts damit zu tun hatte. Nach 3 Bahnen und einem kurzen Blick nach oben fand ich das Geschirr, total verdreckt, aber ordentlich abgelegt auf der Umrahmung eines frisch gepflanzten Baumes am Rande der Wiese. Ein netter Finder hatte es offensichtlich dort platziert. Joker hatte es also schon im Spiel mit dem größeren Hund verloren und mir war das nicht aufgefallen, als wir Richtung Heimathafen aufbrachen.
Ich habe mir also für diese Unaufmerksamkeit als verantwortungsvoller Hundehalter selbst die Gelbe Karte gezeigt und war sehr froh, dass Hund und Geschirr safe waren. Bis heute frage ich mich, zu welcher möglichen Beute dieses Fiepen gehören könnte.
Zuhause, bei der anschließenden Pödel- und Stierfütterung dachte ich, was für ein sehr schöner Morgen…